Stellungnahme Restitution

Das Linden-Museum Stuttgart wurde in der Kolonialzeit gegründet und hat in der Vergangenheit dazu beigetragen, eine kulturelle Hierarchisierung zwischen Europa und dem „Rest der Welt“ zu verfestigen. Wir stellen uns aktiv und selbstkritisch unserer Vergangenheit und nehmen die Verantwortung für die Sammlungsbestände des Museums sehr ernst.

Restitutionsersuchen von Angehörigen und Interessensvertreter*innen der Herkunftsgesellschaften treten wir offen gegenüber. Wir teilen Wissen über Sammlungen und deren Erwerbskontexte transparent mit den Nachfahren der Herkunftsgesellschaften und mit unseren Besucher*innen. Als eines der wenigen ethnologischen Museen in Deutschland haben wir am Haus eine unbefristete Stelle für Provenienzforschung geschaffen.

Im Umgang mit kolonialen Sammlungsbeständen, menschlichen Überresten (human remains) und Kulturgut folgen wir dem Leitfaden des Deutschen Museumsbundes.

Restitutionsersuche werden gemeinsam mit den Anspruchsteller*innen sorgfältig und zeitnah geprüft. Grundsätzlich befürworten wir Restitution im Rahmen einer respektvollen Zusammenarbeit. Der überwiegende Teil der Sammlungen des Linden-Museums ist Eigentum des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart. Das Museum agiert dabei als wichtiger Ansprechpartner gegenüber dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, das letztlich, zusammen mit der Stadt Stuttgart, über Restitutionen entscheidet.

Ansprechpartnerin für Restitutionsanfragen ist die Direktorin Prof. Dr. Inés de Castro (decastro@remove-this.lindenmuseum.de).