Sammlungsstrategie des Linden-Museums Stuttgart

Das Linden-Museum bewahrt und erwirbt seit 1884 Alltags-, Ritualgegenstände und Kunstobjekte. Aus dieser historischen Perspektive heraus konzentrieren sich die Sammlungen auf außereuropäische Kontexte.

Die Erweiterung der Sammlung erfolgt heute zunehmend in partnerschaftlichem Austausch mit Interessensvertreter*innen aus den Herkunftsgesellschaften und der Stadtgesellschaft. Zu den neuen Erwerbsformen gehören insbesondere gemeinsame Recherchen und Entscheidungen über Sammlungsergänzungen.

Erworben werden formal und ästhetisch aussagekräftige und für die kulturelle Identität bedeutende Objekte, die eine Fortführung von Traditionen oder moderne künstlerische Auseinandersetzungen zeigen und spezifischen Schwerpunkten der jeweiligen Sammlungen zugeordnet werden können. Der konservatorische Zustand der Objekte ist dabei zu berücksichtigen.

Die wissenschaftliche Dokumentation von Erwerbskontexten ist zu beachten. Es sollen nach Möglichkeit auch Objekte, Aufnahmen, Fotos, Filme, Dokumente oder Bücher, die den Kontext der erworbenen Objekte beleuchten, mit gesammelt werden. 

Bei Ankäufen, aber auch bei Schenkungen und Spenden ist die Provenienz der Objekte zu beachten. Lediglich Objekte, die nach dem UNESCO-Abkommen von 1972 und den ICOM-Richtlinien als ethisch unbedenklich eingestuft werden, können in die Sammlungen aufgenommen werden. Bei Spenden ist ein Übergabeformular samt Angaben zur Objektbiografie auszufüllen.

Alle Erwerbungen werden zeitnah mit ihren jeweiligen Kontexten in die Sammlung digital aufgenommen und transparent der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Linden-Museum ist sich seiner großen Verantwortung gegenüber den Sammlungen bewusst. Es bewahrt diese im Auftrag des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart.