Heute
10 bis 18 Uhr
geöffnet
LindenLAB
Partizipation, Provenienz, Präsentation
Jedes LAB erarbeitet eine Präsentation, die in Form von kleinen Ausstellungen im LAB-Raum im ersten Obergeschoss oder in den Dauerausstellungen gezeigt wird.
Das Linden-Museum befindet sich, wie viele ethnologische Museen, im Wandel. In einer zunehmend diversen Gesellschaft müssen wir die gesellschaftliche Rolle und Relevanz ethnologischer Museen neu verhandeln. Die Förderung im Rahmen der Initiative für Ethnologische Sammlungen der Kulturstiftung des Bundes macht es uns möglich, die Grundlage für eine Neuausrichtung experimentell zu erarbeiten. Das Arbeitsprinzip des Labors aufgreifend, entwickeln und erproben wir in acht LindenLABs neue Formen musealer Wissensproduktion, Vermittlung und Präsentation.
Ausgewählte Sammlungen und Objekte helfen uns dabei, Aspekte gesellschaftlicher Ungleichheit und das Wirken (post-)kolonialer Strukturen im Museum zu thematisieren. Einige der LABs bearbeiten Fragestellungen mithilfe eines regionalen Beispiels, andere legen den Fokus auf die Arbeit hinter den Kulissen. Alle LABs setzen sich mit übergreifenden Themen auseinander: Praktiken ethnografischen Sammelns, kolonialzeitliche Strukturen und ihre Nachwirkungen in der Gegenwart, die Verteilung von Deutungshoheit im musealen Betrieb, die Rolle ethnologischer Museen heute. Hierzu verbinden wir partizipative Formate mit Forschung zur Herkunft der Sammlungen, um Verflechtungen offenzulegen, zu thematisieren und zu reflektieren. Im Museum entsteht so ein innovativer und experimenteller Raum, der einen intensiven Austausch mit Vertreter*innen der Herkunftsgesellschaften, Angehörigen der diversen Stuttgarter Stadtgesellschaft, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Gestalter*innen ermöglicht.
Gemeinsam hinterfragen wir bestehende Strukturen von innen heraus und erschaffen vielstimmige Präsentationen. Der Experiment- und Prozesscharakter bedeutet auch, dass sich die gezeigten Maßnahmen im Lauf des Projekts verändern können, da wir das Gelernte und Erlebte immer wieder aufgreifen und weiterentwickeln. Prozess und Ergebnisse werden im LAB präsentiert. Darüber hinaus werden die Ergebnisse schließlich in neue Dauerausstellungen einfließen. Sie bilden die Grundlage für die Neukonzeption des Museums in einem zukünftigen Neubau.
Aktuell sind folgende LAB-Ausstellungen zu sehen:
LAB 1: Museen und indigene Gesellschaften: Neue Formen der Zusammenarbeit
Fokus: Kayan/Kayaw (Myanmar)
seit 27. Februar 2020 in der Dauerausstellung Süd-/Südostasien
LAB 3: Across Time, Place and People
Whakawhānaungatanga – Connecting taonga Māori
11. Dezember 2022 bis Ende 2023 im LAB-Raum
LAB 7: El "buen vivir" mapuche - Was ist ein "gutes Leben"?
9. Dezember 2022 bis Ende 2023 im LAB-Raum
LAB 8: Was bleibt?
Erkenntnisse für die Zukunft des Linden-Museums
11. Dezember 2022 bis Ende 2023 an verschiedenen Orten in den Dauerausstellungen
Vergangene Projekte im Rahmen des LindenLAB:
LAB 2: Objekte und Sammler
Neue Wege, Provenienzforschung zu vermitteln
26. Juni 2020 bis 30. Januar 2022
LAB 4: Entangled: Stuttgart - Afghanistan
Verflechtungen von Geschichte, Sammlung, Menschen
30. März 2021 bis 16. Oktober 2022
LAB 5: (in) Beziehungen
sein / hinterfragen / lernen / aufbrechen
30. März 2021 bis 16. Oktober 2022
LAB 6: Spuren aus dem Depot. Eine Suche nach Zukunft von Geschichte
Fokus: Kamerun, Sammlung Bertram
1. Juli 2022 bis 25. Juni 2023
Nichtbesucher*innenbefragung (ausgewählte Ergebnisse)
Sommer 2021
Internationale Konferenz "Das neue Museum"
28./29. Februar 2020
Einen Einblick in die öffentliche Tagung bieten der Konferenzbericht sowie Aufzeichnungen einzelner Beiträge auf unserem Youtube-Kanal.
Nähere Informationen auf unserem Blog: www.lindenlab.de
Das LindenLAB wird gefördert im Rahmen der Initiative für Ethnologische Sammlungen der Kulturstiftung des Bundes.